Elektrische Helfer

Im Mercedes W126 wurden erstmals im Hause Daimler-Benz einige elektrische Helfer angeboten die es so zu der Zeit sonst nirgendwo anders zu erwerben gab. So zum Beispiel auch eine elektrische Sitzverstellung für den kompletten Sitz und das 1980.

Es gab zwar seit 1963 im großen Mercedes 600 (W100) hydraulisch verstellbare Sitze, aber dieses Auto rangiert ohnehin über einer S-Klasse und seine Komfort-Hydraulik ist jedem Vorteil des elektrischen Antriebs gegenüber erhaben!

Eigentlich wären elektrisch verstellbare Sitze nicht so eine Sensation – immerhin hatten das schon einige der amerikanischen Straßenkreuzer seit den späten 1950er Jahren serienmässig verbaut bekommen. Doch die eigentliche Sensation liegt hier bei der Bedienung. Daimler-Benz hat sich seinerzeit wieder einmal selbst übertroffen in dem sie einen Miniatursitz in die Türverkleidung einbauten und der Fahrer so intuitiv den Sitz verstellen konnte.

elektrische Sitzverstellung

Zunächst gab es ab 1980 unter dem SA-Code 221 und 222 elektrisch verstellbare Vordersitze bei denen die Kopfstützen nicht auf Knopfdruck verstellt werden konnten. Bemerkenswert hierbei ist dass man Fahrer- und Beifahrersitzverstellung unabhängig von einander ordern konnte.

Bei den Limousinen der 1.Serie war die elektrische Sitzverstellung generell ein Sonderwunsch, bei den Coupé-Typen 380 und 500SEC hingegen Serienausstattung.

Ab Ende 1983 gab es dann zusätzlich im Sonderausstattungs-Lieferumfang eine elektrische Kopfstützenverstellung wenn man die SA elektrische Vordersitze geordert hatte.

Zu diesem Zeitpunkt konnte man noch eine weitere Komfortsteigerung zusätzlich erwerben – die Speicherung zweier unterschiedlicher Sitzeinstellungen. Die so genannte Memoryfunktion unter SA-Code 241 und 242.

Während der gesamten Bauzeit war für keine Limousine die elektrische Sitzverstellung serienmässig – mit Ausnahme des neuen Spitzenmodells der 2.Serie, dem 560SEL und SEC (und später auch beim 560SE).
Immerhin kostete dieses Extra pro Seite rund 2.000 DM (1990) – war also ein sehr kostspieliger Luxus aber in den 1980er Jahren so gut wie bei keinem anderen Autohersteller zu bekommen.

elektrische Lenksäulenverstellung

Eine Kuriosität im Bezug auf diese elektrischen Helfer stand in der ersten Preisliste die den Typ 126 beinhaltete – der Preisliste 28 aus September 1979. Hier wurde schon unter dem SA-Code 44/1 eine Lenksäulenverstellung offeriert die voraussichtlich ab dem 2.Halbjahr 1980 angeboten werden würde.

Fakt ist jedenfalls – so können wir heute leicht sagen – dass die elektrische Lenksäulenverstellung erst mit dem Einsatz der 2.Serie Ende 1985 eingeführt wurde (übrigens parallel auch im W124) unter dem schon länger bekannten Code.

Genial hierbei war, dass wenn man eine Sitzmemory auf der Fahrerseite geordert hatte und zusätzlich die elektrisch längsverstellbare Lenksäule, so war deren Einstellung auch automatisch 2-fach mit abgespeichert.

Die elektrische Lenksäule war nur in den Typen mit 5,6 l-Motor serienmässig und sonst immer eine SA.

elektrisches Heckrollo

Ab Mitte/Ende 1987 gab es ein elektrisch angetriebenes Sonnenrollo für die Heckscheibe. Der Bedienschalter wurde unterhalb des Aschenbechers platziert und ein einfacher Tastendruck genügte um in gut 2 Meter Entfernung die Sonne verschwinden zu lassen. Es wurde mit SA-Code 540 auf der Datenkarte vermerkt.

Aber das elektrische Heckrollo hat auch Vorteile bei Nachtfahrten – die Blendung durch andere Fahrzeuge wird enorm minimiert. Ausserdem erfüllt es ebenfalls höchste Repräsentationsansprüche.

Fotos: ©fuenfkommasechs.de & Daimler AG

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